Was ist passiert? Die Fakten: Mit Sponsoring meines Trägers konnte ich nach Göppingen bei Stuttgart fahren, um dort an einer Fachtagung des „MuSeele“, des dortigen Psychiatriemuseums im Krankenhaus, teilzunehmen. Am ersten Tag ging es anlässlich des 200. Geburtstages des Gründers des Christophbads um Fortbildung, die Bedeutung der Rehabilitation und der Arbeit von Menschen mit psychischen Gesundheitsproblemen von 1859 bis heute.
Hans Prinzhorn (1886-1933, Assistenzarzt und Kunsthistoriker) begann 1919 die Lehrsammlung in der Psychiatrie Heidelberg auszubauen und zu sortieren. Von 1850 bis 1930 wurden ca. 5.000 Werke von 435 Patienten-KünstlerInnen gesammelt. Prinzhorn publizierte 1922 ein nachhaltig berühmtes Buch: „Bildnerei der Geisteskranken“. Die Lehrsammlung reiste 1929 bis 33 international als Ausstellung. Ab 1938 wurden die Werke als pathologisches Belegmaterial instrumentalisiert. 18 Patienten-KünstlerInnen
Im Juni 2007 fand in Dresden der Kongress der „Welt Psychiatrie Vereinigung“ (WPA) mit dem Thema „Zwangsbehandlung in der Psychiatrie: ein umfassender Überblick“1 statt. Erstmals waren Psychiatriebetroffene als ReferentInnen ins Programm eingebaut. Umgangssprache war Englisch. Der Veranstaltungsort, das Kongresszentrum von Dresden, ist so hässlich, stimmungslos und kreativitätstötend, wie mensch es sich kaum schlimmer vorstellen könnte. In der großen Vorhalle standen
Thomas Müller, Mitarbeiter des Durchblick e.V. und Leiter des Sächsischen Psychiatriemuseums, führte den sozialpsychiatrisch-historischen Stadtrundgang durch Leipzigs Innenstadt – inhaltlich einsame Spitze! – durch. Der Stoff wird eher entlang Hintergründen denn an Jahreszahlen entlang dargeboten. Jene standen im Flyer. Es wurden unter dem Gesichtspunkt „Psychiatrie als Gemeindeangelegenheit“ viele Informationen aus dem vorletzten Jahrhundert vermittelt. Dabei wurden Institutionen sowie Einzelpersonen vorgestellt.