Unerwartet einen „Safe Space“ gefunden…

Als Jemand, der selbst psychiatriebetroffen ist, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, wie wichtig es ist, einen sicheren Ort zu haben, an dem man sein kann, wie man ist, ohne verurteilt oder kritisiert zu werden. Für mich war diese sichere Zone eine Shisha-Bar in Bremen-Walle.

Ich verbrachte in meiner Genesungsphase viele Stunden dort und genoss die entspannte Atmosphäre, die mich von all den belastenden Gedanken ablenkte, die mich sonst quälten. Ich fühlte mich nicht allein und isoliert, sondern umgeben von Menschen, die mich akzeptierten, ohne mich zu beurteilen. Der Geruch des Tabaks, das leise Rauschen des Wassers und die sanfte Beleuchtung halfen mir, mich zu beruhigen und meine Gedanken zu ordnen.

Psychische Erkrankungen können viele Formen annehmen und bei jedem Betroffenen anders ausgeprägt sein. Aber eines haben wir alle gemeinsam: wir fühlen uns oft unverstanden, stigmatisiert und isoliert. Viele Menschen in unserer Gesellschaft haben Schwierigkeiten, sich vorzustellen, wie es ist, mit einer psychischen Erkrankung zu leben. Sie können nicht verstehen, warum wir uns manchmal so verhalten, wie wir es tun, oder warum wir uns in bestimmten Situationen so fühlen.

Deshalb ist es umso wichtiger, einen Ort zu haben, an dem man sich sicher und akzeptiert fühlt. Eine Umgebung, in der man sich nicht erklären oder rechtfertigen muss. Eine Umgebung, in der man einfach sein kann, wer man ist. Für mich war die Shisha-Bar dieser Ort.

Ich verstehe, dass es für manche Menschen schwer zu verstehen ist, warum eine Shisha-Bar ein sicherer Ort sein kann. Aber es geht nicht um das Rauchen oder das Trinken von Tee und Kaffee. Es geht um die Atmosphäre die mich an Urlaub erinnerte, die Menschen und die Erfahrung, die man dort macht. Es geht darum, einen Ort zu haben, an dem man sich akzeptiert und wohl fühlt.

Ich möchte denjenigen danken, die diese Orte schaffen und betreiben, und die vielen Menschen ein Stück Normalität und Freude im Leben ermöglichen.