Der Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen (BApK) setzt sich dafür ein, dass bei der klinischen und ambulanten psychiatrischen Behandlung die Erfahrungen und Sichtweisen von Eltern, Ehe- oder Lebenspartnern oder anderer enger Angehöriger und Vertrauenspersonen systematisch einbezogen werden. Ziel ist es, eine auf der Zustimmung des Patienten/ der Patientin beruhende Zusammenarbeit aller Beteiligten sicherzustellen. Dazu gehört auch die Kooperation und der Informationsaustausch mit den Angehörigen, selbstverständlich im Konsens mit den Erkrankten.
In vielen Einrichtungen des psychiatrischen Hilfesystems werden bereits Angebote für Angehörige vorgehalten. Wie z.B. die Arbeit mit Angehörigen in das Stationskonzept, Informationsangebote, angeleitete Gruppen für Angehörige usw. Diese gute Praxis soll aufgegriffen, um sie im Rahmen einer gegenseitigen Willensvereinbarung zum festen Bestandteil der Qualitätsstandards auszubauen und zu integrieren.
Wir von der EXPA begrüßen diese Aktion sehr. Der Ansatz kommt unseren Vorstellungen trialogischen Vorgehens sehr entgegen. Wir sehen psychische Krisen ja weniger als Erkrankungen sondern als Ausdruck großer Hilflosigkeit und Ohnmacht in schwierigen Situationen durch Konflikten und Zwangslagen. Nicht Medikamente zum Verdrängen der Probleme sondern die aktive Hilfestellung und Lösung im sozialen Umfeld sind der Schlüssel zu Genesung.