Seit mehreren Jahren haben wir als Betroffene und Angehörige kooperativ und geduldig in verschiedensten Gremien zur Reform der Bremer Psychiatrie mitgearbeitet. Aber bislang hat sich nichts sichtbar zum besseren gewendet. Die Modellprojekte sind zwar sehr kleine hoffnungsvolle Maßnahmen in die richtige Richtung. Schon vorher und noch vor kurzem hat es aber verhängnisvolle Fehleinscheidungen seitens Politik und Klinik gegeben. Die Abschaffung des nächtlichen Krisendienstes und die Aussage der Senatorn, dass eine Unabhöängige Fürsprache und Beschwerdestelle, wie wir sie schon seit langem fordern nicht notwendig wäre.
Das alles kommt nun zur Sprache. Die Patientenfürsprecher*innen Detlef und Gerlinde haben keine andere Möglichkeit mehr gesehen. Mit einem sehr mutigen Schritt sind sie an die Öffentlichkeit gegangen und haben damit nun zumindest den Protest in Bewegung gebracht. Unter anderem seien Patienten drei Tage lang ans Bett gefesselt worden. Es würden zu oft unter Zwang zu hoch dosierte Medikamente verabreicht und Gespräche mit Psychologen seien zu selten.
Das verlangt sehr viel Zivilcourage und bedeutet Empowerment, Ermächtigung im wahrsten Sinne. Hoffentlich beschleunigt das nun endlich auch die Psychiatrie 2.0.
Wir freuen uns sehr, dass mit den Artikeln im Bremer Weser Kurier die Kritik nun endlich ernst genommen wirddie Psychiatrie nun endlich zum Thema machen und unsere Kritik ernst nehmen:
Ans Bett gefesselte Patienten, Medikamente statt Therapie und Patienten, die zu früh entlassen werden – die Leitung der Psychiatrie im Klinikum Bremen-Ost sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert.
Antje Stürmann 19.01.2017
Schwere Vorwürfe gegen Klinikum-Ost
Antje Stürmann 27.01.2017
Erneute Kritik am Klinikum Bremen-Ost